Ist ein chronisches Schmerzsyndrom oder Fibromyalgiesyndrom heilbar?

26.02.2023

 Zur Erinnerung: 

Ein Syndrom ist eine Ansammlung von Symptomen, die alle eine bzw. häufig auch mehrere Ursachen haben.

Das Problem das die Patienten oft haben ist, das mit der Diagnosestellung Fibromyalgie oder chronisches Schmerzsyndrom nicht weiter nach Ursachen geforscht wird.

Manche Ärzte erkennen die Diagnose nicht als Krankheit an, suchen aber auch nicht weiter nach den Gründen für die Schmerzen und viele Ärzte behandeln generell nur Symptome.

Ärzte, und daher auch die Patienten, sind meist sehr schlecht über solche Krankheitsbilder informiert. Was nicht wundert, da kaum ein Arzt noch Zeit für Weiterbildungen hat und Studien viel Geld kosten.

Daher ist es umso wichtiger, dass die Patienten sich selbst umfassend informieren und sich Ärzte suchen, mit denen sie gemeinsam nach den Ursachen forschen können.

Genauso wichtig ist es aber auch, heraus zu finden, welche Therapien einem wirklich helfen.

Was tut mir gut? Wie kann ich meine Schmerzen am besten bewältigen?

Ich habe die besten Erfahrungen damit gemacht, Schulmedizin und alternative Heilmethoden zu kombinieren.

Für die Schmerzbewältigung in den letzten Jahren war die Naturheilkunde, achtsamkeitsbasierte Stressbewältigungs- und Entspannungstechniken, Wärmebehandlungen sowie ausreichend Bewegung in Form von Yoga und Chi Gong für mich am effektivsten.

Damit habe ich meine Symptome schon enorm reduziert gehabt, so das ich in der Lage war, wieder Vollzeit zu arbeiten und mir nebenberuflich meine Selbständigkeit aufzubauen.

Klassische Medikamente haben mir nur wenig Linderung verschafft und auch eher mehr Nebenwirkungen als Wirkung erzielt. Die Schulmedizin half mir aber sehr bei der Diagnostik.

Im letzten Jahr wurden allerdings meine Rückenschmerzen schlimmer, egal wie gut ich auf mich achtete.

Mit einiger Zeit Verspätung dank der Pandemie, konnte ich dann im letzten Herbst meine 10-wöchige Schmerzreduktionstherapie im Klinikum Essen Mitte, die Klinik für naturheilkundliche und integrative Medizin, antreten. Diese Nachsorge wurde mir nach meinem Klinikaufenthalt Ende 2022 angeraten. Ich nahm das auch dankbar an, denn mir war bewusst, dass nicht jeder Patient diese Möglichkeit bekommt.

Hier empfahl der Leiter der Klinik, Dr. Werner, Patienten mit Schäden der Wirbelsäule gerne einen jungen Orthopäden und Wirbelsäulenchirurgen, Dr. Tassemeier.

Mir wurde 2 Jahre vorher schon geraten, eine Versteifung der Wirbelsäule vornehmen zu lassen, wenn die periradikuläre Schmerztherapie (PRT) keinen länger anhaltenden Erfolg bringt. Meine hielt genau 3 Wochen. Aber eine Versteifung wollte ich nicht. Als Bauchtänzerin war das für mich der Supergau.

Irgendwann half aber auch mein Training, Dehnen und Entspannen nicht mehr richtig. Und genau jetzt wurde mir dieser Fachmann empfohlen, der weltweit auf Kongressen andere Wirbelsäulenchirurgen ausbildet, in mehren Praxen arbeitet, Klinikleiter ist und selbst operiert.

Es ist mir ein Rätsel, wie der Mann das alles schafft.

Ich besuchte ihn also in seiner Praxis in Hilden, nachdem ich nochmal ein aktuelles MRT machen ließ. Wir sahen uns die Bilder gemeinsam an und er erklärte mir was er sah. Dann sollte ich mich hinstellen und er fragte mich prompt ob ich Yoga mache, was ich bejahte.

Ich erzählte ihm, dass ich schon einige Jahre vor meinen Diagnosen mit Yoga und Bauchtanz angefangen hatte und seit meiner Erkrankung ein tägliches, moderates Training durchführe. Er meinte, das sei mein Glück, denn ohne mein Training könnte ich wohl schon längst nicht mehr laufen.

Meine Muskulatur kompensiert die Schäden der Wirbelsäule. 

Kein Wunder, dass ich mittlerweile vom Nacken bis in die Waden verspannt bin. Und da mein Rückenmark dauerhaft Schmerzreizen ausgesetzt ist, ist es auch nicht verwunderlich, dass ich einen chronischen Ganzkörperschmerz entwickelt habe.

Er besprach sehr ausführlich die Möglichkeiten der Behandlung mit mir. Da die Arzthelferin die Eintragungen im PC vornahm, hatte ich nach langer Zeit auch mal wieder einen Arzt, der mir in die Augen sah.

Er könnte mir natürlich Spritzen setzen, unter Röntgenkontrolle, das würde aber immer nur für ein paar Wochen reichen.

Empfehlen würde er mir eher zu einer Operation. 

TLIF, das steht für "transforaminal lumbar interbody fusion". Hier wird die Wirbelsäule versteift (Spondylodese). 

Zum Einsatz kommt das TLIF-Verfahren bei degenerativen Nervenerkrankungen, Nervenkompression mit Rückenschmerz sowie Spondylolisthesis (Wirbelgleiten).

Am Modell hat er mir gezeigt wo der Cage als Abstandshalter eingesetzt wird und was er bewirkt.

Bei mir sollte dies zwischen zwei Wirbeln gemacht werden. Diese Wirbel sind schon stark degeneriert und reiben aufeinander. Er vermutet, dass die dadurch entstandenen Facettenarthrosen einen Großteil meiner Schmerzen ausmachen.

Die Risiken einer solchen OP, ob Entzündungen oder Verletzungen der Nerven liegen bei 1%.

Ich entschied mich noch während des Gesprächs für diese Operation.

Weil ich diesem Arzt sofort vertraute. Er hat eine sehr angenehme Energie, erklärt gut und ist dem Patienten zugewandt.

Davon abgesehen, war mein Leidensdruck nun auch höher als meine Angst. Warte ich noch länger, müssen wahrscheinlich noch mehr Wirbel versteift werden. Und wenn ich ohne OP irgendwann nicht mehr laufen kann und die Schmerzen nur noch stärker werden, sind das keine rosigen Aussichten.

Wir vereinbarten also einen Termin für eine kleine ambulante Privatklinik in Solingen. Da meine Krankenkasse einen Selektivvertrag mit Dr. Tassemeier und dieser Klinik hat, war die Kostenübernahme sicher gestellt.

Die Schmerzen direkt nach der OP waren extrem, aber die Ärzte waren sehr bemüht, mir zu helfen. Was mir unter all den Schmerzen aber auffiel, war das meine Blockade zwischen den Schultern verschwunden war und meine Waden fühlten sich total weich an.

Das die meisten Mittel bei mir nicht wirkten, verwunderte sie sehr. Man vermutete, ich hätte schon zu viele Medikamente genommen, da ich ja schon länger chronische Schmerzen hatte. Ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich daran glaubten, dass ich bisher nur wenige Medikamente probiert hatte und da sie nichts nutzten, schnell wieder absetzte. Ich wäre sonst längst Tablettenabhängig und das wollte ich nie werden.

Auch hier nach der OP hat mir am Besten geholfen, dass ich schnell mobilisiert wurde. Schon am nächsten Tag ging ich die Treppe runter und wieder rauf. Da wurde mir dann allerdings etwas mulmig und ein aufmerksamer Pfleger alarmierte die Schwestern, die mich dann mit dem Rollstuhl zurück auf die Station brachten.

Bei jeder Übergabe wurde nun von meinem Ausflug berichtet und Schwestern und Ärzte begrüßten mich entsprechend. Ja ja, ich neige dazu, mir zu viel zuzumuten.

Nach drei Tagen wurde ich aus der Klinik entlassen. Die verschriebenen Medikamente halfen mir jetzt ganz gut. Nach 10 Tagen wurden die Wundklammern entfernt, früher als gedacht. Ich habe wohl auch eine gute Wundheilung. Und ich bin mir sicher, dass auch meine Meditationen von heilendem Licht und Atem dazu beigetragen haben.

Ich bin jetzt seit einer Woche wieder zu Hause und kann die Schmerzmittel schon reduzieren. Jeden Tag geht es mir ein wenig besser. Morgen vereinbare ich schon die ersten Termine bei der Physiotherapie. Ich bin auf einen guten Weg der Heilung und froh und dankbar für diese glückliche Fügung.

Um zur Eingangsfrage zurück zu kommen: Ja, ich glaube man kann ein chronisches Schmerzsyndrom oder Fibromyalgiesyndrom heilen, wenn man die Ursache findet und behandeln kann.

Ich wünsche Dir, dass auch Du Deinen Weg findest. Wenn Du magst, werde ich Dich gerne dabei begleiten.

Alles Liebe,

Deine Gloria

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